Die optimale Verlegetechnik für einen Holzboden hängt von verschiedenen Faktoren ab. Am häufigsten verwendet wird heutzutage die so genannte schwimmende Verlegung. Oft ist aber auch ein vollflächiges Verkleben des Holzbodens von Vorteil oder nötig. Nur noch selten angewandt wird die Methode des Nagelns oder Schraubens von Massivholzböden auf einer Unterkonstruktion. Wir haben die wesentlichen Vor- und Nachteile der Methoden für Sie hier zusammengefasst.
Holzboden schwimmend verlegen
Bei der schwimmenden Verlegung von Holzböden werden die Dielen, welche mit einem Klick-System oder, heutzutage nur noch selten mit Nut und Feder, ausgestattet sind, "lose" auf den Untergrund gelegt, ohne mit diesem fest zu verbinden. Der Halt des gesamten Belages entsteht durch die Verzahnung der Dielen untereinander. Es gibt einige gute Argumente, dass man sein Holzboden so verlegt. Aber, wie alles im Leben, bringt diese Art der Verlegung auch einige Nachteile.
Vorteile der schwimmenden Verlegung
Auf den ersten Blick scheint es sehr verlockend, den Holzboden schwimmend zu verlegen. Es geht schnell und sauber, man spart Kosten für Kleber und die Reinigung von eventuell entstehenden Flecken. Zudem ist der Holzboden unmittelbar begehbar, der Raum kann also sofort nach Beendigung der Arbeiten wieder eingerichtet und genutzt werden. Diese Art der Verlegung ist nicht schwierig, auch Laien können sich schnell in die Technik einfinden und mit ein bisschen Geschick sehr ansehnliche Ergebnisse erzielen.
Besonders interessant ist die schwimmende Verlegung für diejenigen, die keine dauerhaften Veränderungen in den Räumen vornehmen dürfen und wollen. Denn genauso schnell und einfach, wie der Boden verlegt wird, ist er auch wieder zu demontieren. Und gegebenenfalls kann er sogar mit ihnen zusammen umziehen, um an anderer Stelle neu verlegt zu werden.
Es ist jedoch zu empfehlen, einige zusätzliche Massnahmen zu ergreifen, bevor Sie Ihr Holzboden schwimmend verlegen. So sollten Sie Holzböden nur auf Bodenbelägen aufbringen, die fest und stabil sind. Teppichböden, auch kurzflorige, bieten diese Stabilität oft nicht. Es droht die Gefahr von Fugenbildung. Entfernen Sie also den Teppichboden und andere alte Bodenbeläge lieber sorgfältig, damit Sie lange Freude am Holzboden haben.
Insgesamt gilt es, sich ein paar Gedanken zum Untergrund zu machen, bevor es mit dem verlegen losgeht. Ist der Boden uneben, sollte ein Ausgleich geschaffen werden, damit die Fugen nicht durch Bewegung auseinander gehen können. Kann der Untergrund nicht komplett ausgeebnet werden, sollte auf eine schwimmende Verlegung verzichtet werden. Zudem ist eine Trittschalldämmung auf jeden Fall zu empfehlen. Bei mineralischen Untergründen ist eine Dampfsperre in Betracht zu ziehen. Besteht der Untergrund aus Holz, sollte auf eine Dampfsperre verzichtet werden.
Nachteile der schwimmenden Verlegung
Den aufgeführten Vorteilen einer schwimmenden Verlegung stehen einige Nachteile gegenüber, die unbedingt zu berücksichtigen sind. Bei einer Bodenheizung sollte auf eine schwimmende Verlegung verzichtet werden. Schwimmend verlegte Holzböden bilden keine feste Verbindung mit dem Untergrund. Wärme, die von der Bodenheizung abgegeben wird, muss also zunächst die Luftschicht zwischen dem Unterboden und dem Holzboden ausreichend erwärmen, bevor dieser die Energie weitergeben kann. Mit anderen Worten entsteht so eine Dämmschicht, die mit Sicherheit nicht von Vorteil ist und zudem zu höheren Heizkosten führt. Wenn Sie über eine Bodenheizung verfügen, lautet die klare Empfehlung, den Holzboden vollflächig zu verkleben.
Weitere, nicht zu vernachlässigende Nachteile bestehen in der Trittschallentwicklung sowie in der oft kürzeren Haltbarkeit von schwimmend verlegten Holzböden. Beides hängt wiederum mit der dünnen Schicht zusammen, die zwischen dem Untergrund und dem Holzboden zwangsläufig entsteht. Beim Betreten des Bodens entstehen leicht Schwingungen, die, je nach Untergrund, unter Umständen ein dumpfes oder klickendes Geräusch verursachen können. Dies kann die Wertigkeit des Bodens erheblich beeinträchtigen, und sich darunter aufhaltende Personen massiv stören. Verlegen Sie keinesfalls einen Holzboden, ohne eine gute Trittschallisolierung zu verwenden! Zur schwimmenden Verlegung von Holzböden eignen sich nur Produkte, die eigens dafür ausgewiesen sind.
Auch die Haltbarkeit des Holzbodens wird durch diese Art zu verlegen in Mitleidenschaft gezogen. Zum einen unterliegen die Dielen durch die Bewegungsschwingungen einer mechanischen Belastung, die langfristig eine Ermüdung der Verbindungen mit sich bringt. Zum anderen, und dieses Argument ist vielleicht am wichtigsten, lassen sich Holzböden, die nicht fest verklebt sind, erheblich schlechter renovieren. Beim Abschleifen der Nutzschicht wird Holz in minimaler Dicke abgetragen. Darum sind auch Bodenbewegungen im Zehntelmillimeterbereich bereits kontraproduktiv.
Zudem sind Massivholzböden grundsätzlich nicht für schwimmende Verlegung geeignet.
Holzboden vollflächig verkleben
Grundsätzlich können alle Holzbodenarten mit einem dafür geeigneten Kleber fest auf den Untergrund aufgebracht werden, sprich vollflächig verklebt werden. Generell wird der Unterboden bei dieser Methode auf der gesamten Fläche mit einem geeigneten Kleber versehen, mit dessen Hilfe die Holzstücke rutschfest auf ihm verankert werden. Dabei wird in Abschnitten vorgegangen, damit der Kleber nicht vorschnell aushärtet und unbrauchbar wird.
Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihr gewählter Holzboden und der Kleber auch zusammenpassen, denn nicht jeder Holzbodenkleber ist auch für alle Holzbodenarten geeignet!
Zunächst muss der Untergrund sauber und staubfrei sein. Auf alten Untergründen, die rissig oder unsolide geworden sind, ist das Kleben von Holzböden nicht empfehlenswert, da keine uneingeschränkte Haltbarkeit der Klebeverbindung gewährleistet ist, was zu dumpfen und / oder Klickgeräuschen führen kann.
Vorteile der vollflächigen Verklebung
Die Methode des vollflächigen Verklebens von Holzböden hebt die wesentlichen Nachteile der schwimmenden Verlegung auf. So ist beispielsweise nur bei verklebten Holzböden eine gute Wärmeübertragung von einer Bodenheizung möglich. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede zu beachten, etwa die Holzart betreffend. Mit zwei Ausnahmen sind grundsätzlich alle Holzarten für Bodenheizungen geeignet. Von Buche und Ahorn ist dagegen abzuraten, denn neben der geringeren Wärmeleitung ist hier die Neigung zu Fugenbildung, aufgrund des hohen Quell- und Schwindverhaltens dieser Holzarten, vergleichsweise gross. Beachten Sie unbedingt die Empfehlungen zum Thema Eignung für Bodenheizung, damit Sie Ihren schönen Holzboden in vollen Zügen geniessen können!
Schwingungen, die zu Trittschall führen können, sind bei fachgerecht verklebten Holzböden ausgeschlossen. Es bleibt kein Spielraum für Bewegungen, in welche Richtung auch immer. Der zusätzliche Einbau einer Trittschalldämmung ist daher nicht nötig. Aus demselben Grund wird auch das Material nicht ermüden und ist langlebiger. Zudem kann der Boden zum Zweck der Renovierung leicht mit einem Schleifgerät behandelt werden.
Nachteile der vollflächigen Verklebung
Einige Nachteile sind allerdings in Kauf zu nehmen, wenn man sich für die vollflächige Verklebung entscheidet. Zunächst dauert das Verlegen länger, denn das Aufbringen des Klebers erfordert einige Zeit. Es muss ausserdem sehr sorgfältig gearbeitet werden, denn einmal festgeklebte Dielen lassen sich nur schwer oder gar nicht korrigieren. Und natürlich sollte vermieden werden, dass anschliessend auf der Oberfläche Kleber anhaftet. Auch nach der Verlegung dauert es noch etwas, bevor der Raum wieder genutzt werden kann, denn der Kleber braucht mindestens 12 Stunden zum aushärten. Auch hier auf die Herstellerangaben achten, damit nicht in letzter Minute noch etwas schief geht. Verwenden Sie nur lösungsmittelfreie Kleber, Ihrer Gesundheit zuliebe!
Massivholzdielen nageln oder schrauben
Der Vollständigkeit halber möchten wir Ihnen nicht vorenthalten, dass es noch eine weitere Möglichkeit gibt einen Massivholzboden zu verlegen: das Nageln oder Schrauben. Dabei werden die Massivholzdielen auf eine Unterkonstruktion genagelt oder geschraubt.
Diese Variante ist die Älteste und wurde bis vor wenigen Jahrzehnten ausschliesslich angewendet, ist heute aber kaum noch anzutreffen. Diese Methode erfordert einiges an Übung und Fachwissen und ist zeitintensiver. Heute wird hauptsächlich noch in denkmalgeschützten Gebäuden so gearbeitet.
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